Trigger - was ist das?
Was ist überhaupt ein Trigger? Ein Trigger ist eine Person, eine Situation, eine Umstand oder auch einfach nur ein Satz, ein Wort oder ein Geruch, der etwas in einem auslöst. Meist eine überzogene Reaktion, die der realen Situation nicht entspricht, die Reaktion ist nicht angemessen.
Stress hat einen Trigger, der ihn auslöst, sonst wäre man nicht gestresst.
In einem "normalen" Stress - Training erwarten uns normalerweise eine Bandbreite an Strategien, die wir wie Regieanweisungen nutzen können. Sie sind entweder vermeidender Natur: "Schau, dass du weniger tust!", "Sag einfach mal nein!", "Triff dich nicht mit anstrengenden Menschen." u.ä.. Oder sie schlagen uns vor, sich etwas schön zu reden oder von einer anderen Seite zu betrachten. In der Fachsprache heißt die Strategie Neubewertung. Die Strategie Ablenkung empfiehlt von der ausgelösten Emotion wegzugehen und sich etwa ins Smartphone zu vertiefen. All diese Strategien verarbeiten weder das Thema an sich, noch berücksichtigen sie die Ursache, die eigentlich hinter dem Ganzen steckt.
Meine Arbeit gräbt tiefer. Sie verlässt sich auf deine Körperweisheit. Sie setzt bei deinem körperlichen und emotionalen Empfinden von Stress an. Während du die Situation erzählst und ich dazu Fragen stelle, lese ich deinen Körper. Ich spüre deinem Narrativ nach und trete mit deinem Körper in Kommunikation, um herauszufinden, was wirklich hinter einem Trigger, einer Wut, einem Ärger steckt. Das ist ein Prozess, in dem viele deiner Schutzmechanismen aufpoppen. Irgendwann sind wir dann bei der Ursache angekommen und die Transformation kann beginnen.
Dich erwartet also weder ein Coaching noch eine Behandlung, sondern ein Gespräch mit deinem Körper und dessen inneren Weisheit und Wahrheit.
Achtsamkeit
Du lernst wahrzunehmen, dass es gewisse Trigger gibt, wie eine laute Stimme, eine Forderung, ein gewisser Typ Mensch.
Du lernst wahrzunehmen was für Gefühle diese Trigger in dir auslösen, wie Wut, Scham, Schmerz oder Angst.
Du lernst deine Reaktion oder (Vermeidungs)Strategie darauf kennen, denn du möchtest das alles nicht spüren. Du lenkst ab, tust so als ob das doch nicht so wichtig wäre oder beharrst darauf, dass es so wichtig ist. Du ignorierst oder rationalisierst. In der Trauma-Therapie sind das die 3 Fs: Flight, Fight, Freeze bzw. deren Abwandlungen wie Vermeidung. Es sind deine Schutzmechanismen.
Körperliche Achtsamkeit
Diese Reaktionen haben einen körperlichen Ausdruck. Wenn du beispielsweise laut attackiert wirst, wirst du dich automatisch klein machen und schützen. Du nimmst eine Schutzhaltung ein: verschränkte Arme vor der Brust, gesenkter Kopf, angespannter Bauch, hochgezogene Schultern, zusammengebissenes Kiefer, um nur einige Möglichkeiten zu nennen.
Bleibst du lange in diesen Schutzhaltungen, können sich diese im Körper als Schmerz manifestieren in Schultern, Nacken, Rücken oder Kopf. Auch ignorieren, neutralisieren und rationalisieren haben einen körperlichen Ausdruck!
Auch diesen körperlichen Ausdruck lernst du kennen.
Anerkennung
Jetzt weißt du, auf was du reagierst, was es in dir auslöst, wie du reagierst und wie der körperliche Ausdruck dazu ist.
Bisher war das in Ordnung, denn du hast dich vor etwas großen, unheilvollem geschützt. Einer Erfahrung aus der Kindheit, die du nicht wieder erleben willst und die dich überfordert hat. Deine Strategie war also goldrichtig. Aus kindlicher und körperlicher Sicht hast du allen Grund ängstlich, gestresst oder überfordert zu sein und dich zu schützen. Nun geht es ums Annehmen, dessen was ist: Ja du befindest dich gerade in einer unangenehmen Lage, ja du machst dich klein, ja du wärst am liebsten nicht in der Situation. Hier wird die Realität deines momentanen Wohlbefindens anerkannt und ihr Raum geben.
Loslassen
Nun bist du aber erwachsen und du wirst merken, dass dir diese Reaktion aus der Kindheit nicht mehr dient. (Beleidigt oder wütend einen Konflikt verlassen ist nicht unbedingt förderlich.)
Du merkst wieviel Extra-Energie die körperliche Schutzhaltung erfordert. Nun ist es Zeit loszulassen und das machen wir über den Körper. Alle Anstrengungen, deiner Schutzhaltung werden losgelassen. Denn dein Körper liebt es relaxt zu sein und möglichst keine Extra - Anstrengung zu machen. Dann ist er im Frieden. So lernt dein Körper und du über deinen Körper.
Und jetzt geht es erst richtig los:
Spüren, was da ist
Nach dem Loslassen deiner Extra-Anstrengungen und Strategien, wirst du das spüren, wovor du dich geschützt hast: Angst, Machtlosigkeit, Schmerz. Oft kommen Bilder aus der Kindheit hoch oder es fallen einem Situationen ein, die dem Erlebten ähneln.
Dein Körper ist stark und vor allem wertfrei. Er kann genauso mit Angst umgehen, wie mit Freude, mit Liebe und Hass, mit Wut und Aufregung. Damit er das gut kann, muss er weit, offen und entspannt sein. Also frei von jeglichem schützenden Extra. Bist du also offen (=weit atmend & entspannt), fließen diese Gefühle einfach durch dich durch bis Ruhe und ein Gefühl von Frieden einkehrt.
In dieser Ebene finden wir das, was du nicht verarbeiten konntest, das was in dir "steckt". Es hat meist gar nichts mit der Erstreaktion zu tun.
Phönix aus der Asche oder Raum für Neues
Im dem Augenblick wo dein Verstand und dein Körper einverstanden sind, dass Angst einfach nur eine Seinsform ist, die es nicht zu bekämpfen, zu fürchten oder abzusondern gibt, brechen alle deine Konstrukte rund um diese Angst vor der Angst in sich zusammen. Dieser Moment ist MIND BLOWING. Dein Selbstbild, deine Werte, deine ganzen (nun unnötigen) Schutzmechanismen haben plötzlich keinen Motor mehr. Du musst nicht mehr freundlich sein, nicht mehr gescheit, nicht mehr vorsichtig. Du musst auch keine Gruppen, Einsamkeit oder sonstiges, was dich bisher geschreckt hat, meiden. Genauso können sich deine Werte wie etwa "Man muss immer ehrlich sein!" plötzlich in nichts auflösen. Du wirst mit einem Schlag klarsichtig. Du siehst mit aller Klarheit worum es wirklich geht und was es gerade wirklich braucht.
Ich persönlich liebe diesen Moment. Wenn ich sehe, wie bei meinen Klienten plötzlich alle Puzzleteilchen zusammenfallen und sich das ganze Bild klar und einfach vor ihnen offenbart.
Das ist der Moment, in dem sie mich nicht mehr brauchen, mich auch manchmal vergessen, weil sie so mit sich verbunden sind und wieder Teil haben an einer größeren Wahrheit. Ihrer eigenen Wahrheit.
Dieser Moment berührt mich sehr und aus meiner Sicht lohnt es sich wirklich auch den kleinen alltäglichen Triggern, Ärgernissen und Empörungen nachzugehen, denn sie sind der Schlüssel zu deiner inneren Wahrheit und Wahrhaftigkeit.
So wird das Leben eine Hochschaubahn, die man gerne fährt!
Free Your Self and Free Your Body!
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