Ich bereite gerade den Workshop für die Rauhnacht-Zeremonie vor. Wir halten inne und blicken auf die Ereignisse des vergangenen Jahres zurück. Dies tun wir aus einer höheren Perspektive. Denn betrachten wir das alte Jahr aus der Rolle des Opfers, des/r Vewirrten, des/r Unzufriedenen usw. , dann werden wir kaum neue Erkenntnisse haben. Betrachten wir sie aber aus der distanzierten (detachten) Position unseres erwachsenen, höheren Ichs, erkennen wir Zusammenhänge, Muster oder gar eine Lernaufgabe, die dahinter steckt. Im Laufe des Nachmittags werden wir uns auf verschiedene Arten aus alten Rollen herausbewegen und uns immer wieder in unsere Essenz – unser höheres, erwachsenes, weises, magischen Ich begeben. Aus dieser Perspektive halten wir weise unsere Rückschau. Wir transformieren unser altes Ich und gehen dann dem nach, wie wir ins neue Jahr gehen wollen. Dieses „neue Ich“ übernimmt Verantwortung für sein Denken, Handeln, Fühlen und Sein. Es ist zutiefst schöpferisch. Es ist wandelbar und kann in jedem Moment anders sein – es ist magisch.
Wer will ich sein, wenn ich alte Rollen hinter mir lasse?
Um herauszufinden, wie ich im neuen Jahr sein will, habe ich mir überlegt etwas auszuprobieren, was über unsere normalen Grenzen geht. Und da in den Rauhnächten die Grenzen zur Anderswelt bekanntlich dünn sind, dachte ich mir es wäre doch cool mal in ganz ungewohnte Rolle zu schlüpfen – zwecks Erweiterung des Horizontes.
Was wäre, wenn es keine Beschränkungen gibt?
Was wäre, wenn es keine Wenns und Abers gibt?
Was wäre, wenn ich mich an keine Konventionen halten muss?
Was wäre, wenn alles möglich wäre?
…. dann möchte ich ein magisches Wesen sein. Einmal möchte ich ein feuerspeiender Drache sein, dann wieder eine zierliche Elfe später vielleicht ein edles Einhorn oder eine Zaubererin?
Aber wie ist eigentlich ein Zauberer, eine Gottheit (why not?), ein Engel, ein Einhorn? Also habe ich begonnen zu tanzen, zu tanzen wie ein Drache, wie ein Einhorn, wie ein geflügelter Löwe und ich habe es gespürt. Und es hat so viel Spaß gemacht und mir eine unermessliche Freiheit gezeigt. Mein Körper war im Einklang mit mir und ich mit ihm. Ich war in meiner Mitte.
Ich war in keiner inneren Welt: „So ein Blödsinn, magische Wesen gibt es nicht. Was soll das sein? Wie bewegt sich denn ein Drache korrekt?„
Ich war nicht mit dem Außen beschäftigt: „Was sagen wohl andere dazu? Wie komme ich jetzt an? Glauben jetzt alle ich bin verrückt? So einen Blödsinn mache ich nicht.„
Was braucht es dazu: Hingabe – die Erlaubnis, dass ohne Kontrolle magisches passieren darf.
Warum bitte muss ich jetzt ein Einhorn sein?
Niemand muss ein Einhorn sein, aber ich möchte mit den Blickwinkel spielen – mit unserer Starrheit mit der wir manchmal durchs Leben gehen.
Und oh Wunder – gehen wir mit Routinen durchs Leben, macht das Leben dasselbe mit uns – es serviert uns wiederholende Situationen. Manchmal ist es komfortabel und fühlt sich sicher an. Immer wenn ich viel gebe, bekomme ich Anerkennung – „Passt, dann mach ich immer eins drauf, dann ist alles roger.“ Aber zum Kuckuck! Das ist anstrengend und so vorhersehbar. Intelligente Menschen machen sich das nutzbar: „Ahh Frau A. macht immer gern mehr, na dann bekommt sie noch ein Projekt umgehängt!“
Wollen wir im neuen Jahr also NEUES anziehen, sollten wir uns von alten Rollen verabschieden. Und das können wir, indem wir aus alten Routinen oder Rollen aussteigen und Raum geben für NEUES. Und nachdem niemand je auf die Idee gekommen ist ein magisches Wesen zu sein (okay Gandalf und co schon!), eignet sich dies wunderbar, um aus dem Gewohnten auszubrechen und NEUES zu probieren.
Break the Routines! Be magic!

Hack: wie werde ich ein magisches Wesen?
#1 Suche eine magischen Song – gerne mit Sphärenklängen, Panflöte oder ähnlichem.
#2 Wähle ein magisches Wesen, das du sein möchtest. Die Palette ist groß von Drachen, Hexe, Magier über Elfe oder gar ein Krafttier.
#3 Lege alle Wertungen ab und übe dich in Hingabe.
#4 Musik an und lostanzen! Spür das magische Wesen in dir und lass es durch dich durchtanzen. Spüre die Weite, die Größe, die Beweglichkeit, die Energie, den Raum, die Bewegungen, die du machen kannst.
#5 Wenn die Musik aus ist, bleibst du stehen und spürst dem nach was gerade in dir passiert – ohne Bewertung – mit reiner Neugierde. Spüre die Qualitäten und die Essenz des magischen Wesens. Nimm dir davon mit was du brauchst, was dich nährt und dich stärker macht.
Der Gewinn: Du weißt aus erster Hand, wie es sich anfühlt zum Beispiel ein Drache zu sein. Du warst zumindest für einen Song nicht in deiner alten, gewohnten Rolle. Juhuuhh!
Der Gewinn für das Gegenüber: Dein Umfeld wird nicht umhinkommen, zu bemerken, dass du anders bist. Dass du größer bist und mächtiger und goldene Schuppen in den Haaren hast. Sie werden das auch haben wollen ;-).
BE MAGIC!
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